Vorstellung der Prüfung

Vorteile einer Prüfung


Wenn das Schilf abgestorben ist und geerntet wird, nennen wir es Reet. Als Dachdeckungsmaterial hat Reet eine lange Tradition und dies aus gutem Grund. Seine besonderen Eigenschaften sorgen für ein geringes Gewicht, geringe Wasseraufnahme und gute Ablaufeigenschaften. Hingegen landläufiger Meinungen benötigt die Aufarbeitung des geernteten Rohmaterials zum „Baustoff Reet“ ebenso einer kundigen Hand und umfangreichen Wissens. Es sind viele Meinungen rund um das wirklich geeignete Reet zu hören. Doch erst in den vergangenen 10 bis 15 Jahren haben sich durch mehrere Vorhaben und Bemühungen fundierte, reproduzierbare Erkenntnisse erarbeiten lassen.

Aus diesen Erkenntnissen und dem Ziel ein gutes Reetdach zu bauen hat die QSR eine Prüfungsmethodik abgeleitet, die unter den marktüblichen Rahmenbedingungen ein zusätzliches Plus an Qualität bedeutet. 

Bisher war die Beurteilung der Qualität und Eignung von Reet für ein  Dach ausschließlich der subjektiven Einschätzung des Händlers bzw. des Reetdachdeckers überlassen. Auch wenn es sich um einen Naturbaustoff handelt, errang der Wunsch nach einer möglichst objektiv vergleichbaren Darstellung der Qualität des Reets immer größere Bedeutung.

Die QSR hat sich hierzu positioniert und will mit zwei unterschiedlichen Prüfungen, den unterschiedlichen Anforderungsniveaus gerecht werden. Einerseits benötigt die Reetbranche messbare und damit vergleichbare Daten um die unterschiedlichen Reetlieferungen als Handelsware bewerten zu können. Diese Standardprüfung legt das vom Zentralverband des Deutschen Dachdeckerhandwerks veröffentlichte „Produktdatenblatt für Reet als Dachdeckungsmaterial“  zu Grunde. 

Darüber hinaus haben verschiedene beteiligte Wissenschaftler Ergebnisse veröffentlicht, die damit der Allgemeinheit zur Verfügung stehen. Abgeleitet aus diesen Ergebnissen lassen sich anhand stofflicher Analysen des Reet weitergehende Aussagen über die Eignung von Reet als Dachdeckungsmaterial treffen. Diese Ergebnisse gehen über die üblichen Anforderungen hinaus und werden zunehmend im Rahmen der Ursachenforschung schadhafter Reetdächer zu Hilfe genommen.


Grundlagen der Prüfung


An dieser Stelle kommen die Vorgaben des Produktdatenblatts für Reet des Zentralverbands des Deutschen Dachdeckerhandwerks zum Einsatz. Die darin aufgeführten Kriterien bilden den allgemein anerkannten Stand der Technik ab. Sie wurden in Zusammenarbeit mit Händlern und Sachverständigen erarbeitet, diskutiert und verabschiedet. Das Produktdatenblatt unterliegt dabei den üblichen Entwicklungen und wird ständig fortgeschrieben. So finden stets aktuelle Erkenntnisse Niederschlag, die einerseits jüngste Forschungsergebnisse und andererseits die marktüblichen Umsetzungsmöglichkeiten berücksichtigen.

Des Weiteren existieren mehrere Ansätze deutscher Wissenschaftler zur Beurteilung der Qualität von Reet.

Die QSR hat sich für die Methode entschieden, die in dem Buch "Die Qualität von Reet - Entwicklung einer Methode zur Beschreibung der Qualität von Reet" (ISBN 978-90-826302-1-3) von Henk Horlings, Vakfederatie Rietdecker  aus den Niederlanden und Professor Greef aus Braunschweig herausgegeben wurde. 

In diesem Buch sind unseres Erachtens die Ergebnisse der vergangenen zehn Jahre umfassend berücksichtigt. Des Weiteren ergänzen die abgeleiteten Erkenntnisse die Erfahrungen der Reetdachdecker in überzeugender Weise. Mit dieser Methode sind durch unterschiedliche Messungen und stoffliche Analysen weitere Werte zu ermitteln. Neben Kohlenstoff-Stickstoff-Quotienten und Lignin sind das Wasseraufnahme- und –abgabeverhalten nur einige der zuverlässigen Faktoren für die spätere Beurteilung, ob gutes oder minderwertiges Reet vorliegt. 


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